Deutscher Tierschutzbund veröffentlicht Datenauswertung zu Animal Hoarding
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Fälle von Animal Hoarding wurden dem Deutschen Tierschutzbund im Jahr
2019 bekannt. Die Zahl der gehorteten Tiere erreichte mit fast 4.000
Individuen ihren bisherigen Höchststand das zeigt eine jetzt
veröffentlichte Auswertung des Verbandes.
Beim krankhaften
Sammeln von Tieren gerät die Tierhaltung außer Kontrolle. Immer mehr
Tiere werden aufgenommen oder sie pflanzen sich unkontrolliert fort. Die
Tiere hausen dann in ihren eigenen Fäkalien, sind unterernährt oder
krank.
Dies
stellt auch für die Tierheime eine enorme Belastung dar, wenn sie die
von Veterinärbehörden beschlagnahmten Tiere in ihre Obhut nehmen,
erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen
Tierschutzbund.
Als Dachverband fordert der Deutsche
Tierschutzbund daher von den Behörden schnelle finanzielle Unterstützung
für die Tierheime.
Um Animal Hoarding einzudämmen, macht
sich der Verband zudem für ein für Veterinärbehörden einsehbares
übergreifendes Zentralregister von Animal Hoardern und eine
Heimtierschutzverordnung mit eindeutigen Vorgaben für Zucht und Haltung
einzelner Tierarten stark.
Auch fordern die Tierschützer eine
Anerkennung von Animal Hoarding als Krankheitsbild, um den betroffenen
Personen bessere Therapiemöglichkeiten und Anlaufstellen zu bieten.
Fälle mit vielen betroffenen Tieren
Obwohl
die Anzahl der Animal Hoarding-Fälle 2019 mit 50 geringer war als im
Vorjahr (59 Fälle in 2018), bildet dies insgesamt keine Entspannung der
Situation ab.
So war die Zahl der betroffenen Individuen mit
3.948 höher als bisher dokumentiert. In elf Fällen wurden mehr als 100
Tiere vorgefunden - in fünf davon sogar über 300 Tiere, darunter Mäuse,
Meerschweinchen, Schildkröten, Schlangen, Zierfische und Ziervögel.
Katzen waren mit 27 Fällen die am häufigsten betroffene Tierart, gefolgt von Hunden in 23 Fällen.
Ob
die über die letzten Jahre zu beobachtende steigende Tendenz der
Fallzahl und die damit einhergehende größere Anzahl gehorteter Tiere auf
einen tatsächlichen Anstieg von Animal Hoarding zurückzuführen ist,
lässt sich anhand der erhobenen Daten nicht sicher beurteilen.
Ebenso
könnte ein verbesserter Vollzug, eine häufigere Berichterstattung in
den Medien oder eine stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit und
damit vermehrte Meldungen von Verdachtsfällen bei Polizei und
Veterinärbehörden Ursache für den Anstieg sein.
Download: Animal-Hoarding-Fälle 2019
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