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Hund und Katze kaufen ja, aber vorsichtig und verantwortungsvoll

Der Handel mit Hunden und Katzen boomt. Oft werden die Haustiere aus dem Ausland importiert. Dies kann aus rechtlichen, tierschützerischen und gesundheitlichen Gründen für Mensch und Tier heikel sein. Ein gesundes Mass an Vorsicht und die richtige Planung vor der Anschaffung eines Tieres schützen vor bösen Überraschungen.

Das Coronajahr hat dem Haustierboom zusätzlich Aufwind verliehen. Internetplattformen verzeichneten eine Zunahme der Suchanfragen für Hunde und Katzen von mehr als 90 Prozent. Im Jahresbericht 2020 der Tierdatenbank Amicus ist zu lesen, dass die Anzahl registrierter Hundehalterinnen und -halter 2020 sprunghaft gestiegen ist. Häufig werden Tiere aus dem Ausland importiert.

Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) steht dem internationalen Hunde- und Katzenhandel grundsätzlich kritisch gegenüber. Sie beurteilt den Kauf eines Tieres aus dem Ausland als heikel, da dieser mit verschiedenen Risiken verbunden ist.

Vor einem Import können oft nur wenige Informationen zum Tier, seinen Haltungsumständen und seinem Gesundheitszustand beschafft werden.

Die GST stellt in diesem Zusammenhang teilweise gravierende Tierschutzprobleme fest. Welpen aus nicht klar deklarierter Herkunft können aus Massenvermehrungen stammen.

Diese Tiere wachsen oft in einer reizarmen Umgebung auf, werden viel zu früh vom Muttertier getrennt, verfügen über einen unzureichenden oder gar keinen Impfschutz und leiden teilweise an tödlichen oder schwer verlaufenden Infektionskrankheiten sowie Verhaltensstörungen.

Wer sich ungenügend informiert, riskiert zudem, gesetzliche Bestimmungen zu missachten.

Die GST appelliert an die Selbstverantwortung der künftigen Hunde- und Katzenhalter, sich insbesondere vor einem Import umfassend über die Herkunft eines Tieres zu informieren sowie über allfällige Probleme, die ein Import mit sich bringt.

Grundsätzlich empfiehlt die GST, Tiere in der Schweiz wie auch im Ausland nur von seriösen Zuchten, Tierheimen und Tierschutzorganisationen zu erwerben. Eine reine Kaufabwicklung über das Internet ist nicht vertretbar und birgt grosse Risiken!

Die Zuchtstätte sollte vor dem Kauf besucht werden können, um sich ein Bild über die Tiere, inklusive dem Muttertier, sowie die Tierhaltung zu machen. Dasselbe gilt für Tiere aus Tierheimen oder von Tierschutzorganisationen.

Informationen wie Impfstatus, allfällige Zuchtbucheinträge und weitere wichtige Auskünfte im Zusammenhang mit der Tiergesundheit sollte die Verkaufsstätte unaufgefordert und transparent zur Verfügung stellen.

Wer sich ein Haustier anschafft, sollte zudem mit Blick auf die gesamte Lebensdauer des Tieres die persönlichen und finanziellen Ressourcen (z.B. Wohnsituation, Budget für Tiernahrung und tierärztliche Behandlungen) auch langfristig berücksichtigen.

Aktuelle Informationen zum Kauf und Import von Hunden und Katzen

Die Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich informiert in der aktuell erschienen Broschüre «Augen auf beim Welpenkauf» darüber, warum es so wichtig ist, beim Welpenkauf genau hinzuschauen.

Die Broschüre ist in Zusammenarbeit mit der GST-Fachsektion für Kleintiermedizin (SVK-ASMPA) entstanden. Weitere Informationen sind auf den Webseiten des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), des Schweizerischen Tierschutzes (STS) und auf der Website hundekauf.ch zu finden.

Möchten Sie ein Haustier kaufen? Tierärztinnen und Tierärzte stehen als Fachpersonen gerne für eine Beratung zur Verfügung.



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