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Ausbildung abgeschlossen: 6 weitere Hunde für ASP-Kadaversuche stehen in Niederösterreich bereit

NÖ Jagdverband bildet Mensch-Jagdhund-Gespanne für Flächensuche von verendeten Wildschweinen aus. Suchhunde sind im Bedarfsfall wichtiger Teil der ASP-Eindämmung.

Um im Ernstfall gerüstet zu sein, bereitet sich der NÖ Jagdverband intensiv auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Niederösterreich vor. Teil dessen ist die Ausbildung der ASP-Kadaversuchhunde, die das Durchsuchen von Flächen nach Kadavern im Vergleich zum Abschreiten mit Menschen deutlich erleichtern und beschleunigen. Dieses Jahr haben sechs Mensch-Hund-Teams die fünfmonatige Ausbildung absolviert und die Zertifizierungsprüfung bestanden.



Zertifizierungsprüfung ASP-Kadaversuchhund
Die Zahl der Teams wächst damit nach acht Absolventen im Vorjahr auf nunmehr 14 zertifizierte Mensch-Hund-Gespanne an. Eine weitere positive Nachricht: Das Train-the-Trainer-Konzept funktioniert bestens.
Beim zweiten Lehrgang der ASP-Kadaversuchhundeausbildung konnten die Ausbildner des NÖ Jagdverbandes ihr Wissen vom Vorjahr, das sie sich beim ersten Kurs bei der Polizeidiensthundestaffel Wien angeeignet haben, in diesem Kurs erfolgreich umsetzen. Die Ausbildung wird im Auftrag der Landesveterinärdirektion NÖ durchgeführt, die Kosten werden vom Land NÖ getragen.


„Jagdhund und Jagdhundeführer haben für die verantwortungsvolle Aufgabe, Kadaver von Wildschweinen aufzuspüren und so eine Ausbreitung zu verhindern, eine Vielzahl von Anforderungen zu erfüllen. Dazu zählt beim Jagdhund ein guter Gehorsam am lebenden und verendeten Wild, bei dem ein Fund signalisiert bzw. verwiesen werden muss, es aber zu keinem Kontakt kommen darf. 

Zudem muss er selbstständig und frei suchen können, führig und geländetauglich sein sowie über eine ausreichende Kondition für die Suche auf großen Flächen verfügen, die oft über mehrere Stunden andauert“, betont Johannes Schiesser, Vorsitzender des Fachausschusses Hundewesen im NÖ Jagdverband und Verantwortlicher für die Ausbildung.

Der Jagdhundeführer benötigt eine gültige NÖ Jagdkarte, Kenntnis über ASP-Maßnahmen, Orientierungsfähigkeit, Kenntnisse in der Handhabung des Ortungsgerätes, entsprechende körperliche Voraussetzungen sowie zeitliche Verfügbarkeit für die Ausbildung und den Einsatz. Weiters ist eine jährliche Rezertifizierung zu absolvieren.

In den vergangenen Jahren hat sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in vielen Nachbarstaaten wie Deutschland und Tschechien sowie auch am Balkan ausgebreitet. „Eine Ausbreitung der ASP in Österreich hätte für die Landwirtschaft, aber auch die Wildtierbestände schwerwiegende Folgen. 

Daher arbeitet der NÖ Jagdverband intensiv mit Bund, Land Niederösterreich und Behörden zusammen. Gemeinsam setzen wir vielzählige Präventionsmaßnahmen, um im Falle eines Ausbruchs in Österreich das Ausbreitungsrisiko zu minimieren“, so Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll. Dazu zählt vor allem eine intensive Bestandsregulierung.

„Die Jägerinnen und Jäger übernehmen als Partner der Landwirtschaft Verantwortung, leisten einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz und sind damit ein wichtiger Teil der Lösung. Durch den Einsatz von ausgebildeten Jagdhunden kann die Ausbreitung der Seuche früh erkannt und eingedämmt werden. Dass alle Gespanne die Prüfung bestanden haben, zeigt die hohe Qualität der Jagdhundeausbildung im NÖ Jagdverband.“
Über die Afrikanische Schweinepest

In den vergangenen Jahren hat sich die ASP in vielen europäischen Staaten ausgebreitet – auch in einigen direkten Nachbarländern wie Deutschland, Italien, Slowakei, Tschechien und Ungarn sowie Urlaubsländern am Balkan.

Die Krankheit wird vor allem durch Wildschweine übertragen und befällt auch Schweine in landwirtschaftlicher Haltung, für Menschen und andere Tiere besteht keine Gefahr. Die Seuche endet für infizierte Schweine meist tödlich. Schwere Schäden für Tiere und Landwirte sind die Folge. 

Daher haben Bund, Länder und NÖ Jagdverband neben der Ausbildung der ASP-Kadaversuchhunde gemeinsam eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, die das Verbreitungsrisiko im Falle eines Ausbruchs möglichst minimieren sollen.

 Dazu zählen eine regelmäßige Abstimmung auf Bundesebene in der ASP-Task-Force des Sozialministeriums, die Erarbeitung eines Notfallplans, eine intensive Bestandsregulierung beim Schwarzwild, die Unterstützung der AGES-Infokampagne und Abstimmungstermine mit der Veterinärbehörde des Landes Niederösterreich. Im Oktober 2022 hat zudem eine große ASP-Übung in Obersiebenbrunn stattgefunden. 



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