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Silvesterangst beim Hund

Viele meiner Freunde flüchten zu Silvester mit ihren Hunden auf eine einsame Berghütte, um einen ruhigen Jahreswechsel ohne Feuerwerkslärm zu feiern. Gute Idee, allerdings nicht für jeden realisierbar.

Abgesehen davon gibt es wahrscheinlich wesentlich mehr geräuschempfindliche Hunde als abgelegene Hütten weit entfernt von jeglicher Zivilisation.

Diejenigen, die zuhause bleiben, finden hier einige Tipps, wie sie mit der Silvesterangst ihres vierbeinigen Freundes am besten umgehen. Je nach Hund und Stärke der Angst (von leichtem Hecheln bis zu Dauerbellen, Urinieren, Erbrechen etc.) muss jeder die für ihn passenden Hilfen herausfinden.

Was der Hundehalter tun kann:

  • Bleiben Sie selbst ruhig! Stimmungsübertragung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, daher ist es wichtig, Ruhe auszustrahlen. Lesen Sie ein Buch oder hören Sie entspannende Musik.
  • Legen Sie sich zu Ihrem Hund auf den Boden und geben Sie ihm die Möglichkeit zum Kontaktliegen, wenn er das möchte. 
  • Ignorieren Sie auf keinen Fall die Angst Ihres Hundes! Dieser Tipp wird leider immer noch häufig gegeben. Natürlich ist es nicht sinnvoll, einen Hund in seiner Panik zu bemitleiden oder gar selbst nervös zu werden, um sein ängstliches Verhalten nicht zu verstärken. Genauso wenig sollten Sie aber Ihren Hund, der sich fürchtet, mit seiner Angst alleine lassen. Geben Sie ihm Halt und vermitteln Sie ihm Sicherheit, denn schließlich soll Ihr Hund wissen, dass er sich in jeder Situation an Sie wenden kann, wenn er Unterstützung braucht.
  • Füttern Sie Silvester schön. Wenn Ihr Hund noch in der Lage ist zu fressen, geben Sie ihm zum Zeitpunkt der Knallerei ganz besonders gute Leckerlis oder Kaugegenstände, die laut in den Ohren krachen. Ihr Hund wird damit nicht für seine Unsicherheit belohnt, sondern aus seinem Jammertal herausgeholt bzw. kommt - bei sinnvollem Einsatz - gar nicht erst zum Jammern. Er verknüpft dann die Knallerei mit etwas Positivem, wie supertollem Futter.
  • Schließen Sie alle Fenster und Rollläden, um Lichtblitze und Lärm weitgehend auszusperren.
  • Lassen Sie Radio oder Fernseher in erträglicher Laustärke laufen, um den Lärm von draußen ein wenig abzumildern.
  • Wenn Ihr Hund sich in einer Box wohl fühlt, geben Sie ihm die Möglichkeit, sich dorthin zurückzuziehen. Bei Hunden ist das Bedürfnis nach einem überdachten Rückzugsraum genetisch bedingt. Wer keine Box zuhause hat, kann auch eine Höhle (z.B. hinter der Couch oder unter dem Tisch) bauen und seinem Hund als Fluchtort anbieten.
  • Spaziergänge sollten nur zu Zeiten gemacht werden, zu denen wenig geschossen wird. Ansonsten ist es besser, im vertrauten Garten oder in der Nähe des Hauses zu bleiben. Ängstliche Hunde sollten zu dieser Zeit unbedingt angeleint bleiben.
  • Überprüfen Sie die Gesundheit Ihres Hundes. Vor allem bei plötzlich auftretender Geräuschempfindlichkeit kann eine körperliche Ursache der Grund sein. Schmerzen sind angstfördernd, ebenso wie hormonelle Probleme (z.B. Erkrankungen der Schilddrüse).
  • Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Hundes, damit er mit stressigen Situationen besser umgehen kann. Hier gibt es viele Möglichkeiten, zum Beispiel durch positiv motiviertes Training, Erlernen von Tricks, Gerätearbeit, Lösen von Konflikten, eigenständiges Handeln, Nasenarbeit, Intelligenzspiele, zahlreiche positive Erlebnisse usw.
  • Gewöhnen Sie Ihren Hund mittels Geräusch-CD an den Silvester-Lärm. Die CD wird anfangs so leise abgespielt, dass man sie selbst kaum noch hört und dann schrittweise lauter gestellt. Es ist wichtig, dass der Hund dabei immer entspannt bleibt! Sollte er auf die Geräusch-CD mit Unsicherheit oder Angst reagieren, war der Schritt zu groß. Gehen Sie langsam vor, und verändern Sie immer den Trainings-Standort und die Track-Reihenfolge der CD, damit Ihr Hund nicht nur die leisen Knallgeräusche aus den Wohnzimmerboxen als ungefährlich abspeichert, sondern das Gelernte generalisiert wird. Sobald er bei laut abgespielter CD vollkommen entspannt bleibt, können Sie das ganze steigern: mittels Dolby Surround System kommt nun Vibration hinzu, denn unsere Hunde reagieren nicht nur auf die Geräusche, sondern auch auf die Vibration, die bei Knallerei entsteht. Bei dieser Steigerung ist es wichtig, wieder ganz leise anzufangen und langsam zu steigern. 
  • Fragen Sie einen kompetenten Hundetrainer nach dem Aufbau der Konditionierten Entspannung. Hierbei lernt der Hund sich auf ein Signal hin zu entspannen. Das Entspannungssignal funktioniert ähnlich wie bei Kindern die Einschlafmusik. Es kann ein Wort, ein Geräusch, eine Musik, ein Halstuch, ein Handzeichen, etc. sein.
  • Organisieren Sie eine Party für Ihren Hund! Eventuell kann es hilfreich sein, den oder die besten Freund(e) Ihres Hundes zu Silvester einzuladen, denn beim gemeinsamen Toben ist die Angst vor den Geräuschen vielleicht vergessen. Wichtige Voraussetzungen sind dabei natürlich die Sozialverträglichkeit der Tiere bzw. dass die Hundefreunde nicht selbst unter Silvesterangst leiden.


Ergänzend zum Training kann der sinnvolle Einsatz von Entspannungshilfen nützlich sein:

  • D.A.P. (Dog Appeasing Pheromone) Stecker imitieren Duftstoffe, die eine Mutterhündin während des Säugens absondert, und die auch bei erwachsenen Hunden eine beruhigende Wirkung zeigen. Da es aber auch Hunde gibt, die diesen Geruch nicht mögen, sollte unbedingt die Möglichkeit gegeben sein, den Raum verlassen zu können. Aus diesem Grund ist sind auch D.A.P.-Halsbänder bzw. -Sprays nicht empfehlenswert. Es sollte vorab getestet werden, ob der Hund den D.A.P. Stecker mag oder vielleicht sogar meidet.
  • Bach-Blüten oder homöopathische Mittel zeigen bei Tieren oft große Wirkung. Suchen Sie sich einen seriösen Therapeuten, der für Ihren Hund die individuelle Mischung zusammenstellt. Mit der Einnahme sollte aber mindestens eine Woche vor Silvester begonnen werden.
  • TTouch und TTEAM®: Bei dieser Methode (begründet von Linda Tellington-Jones)  sollen spezielle Berührungen mit den Händen (sogenannte Tellington-Touches) am gesamten Körper des Tieres Spannungen lösen, die Selbstheilungskräfte anregen und so eine vertrauensvolle Bindung zum Tier herstellen. Des Weiteren werden beim Tier Körperbandagen zur besseren Körperwahrnehmung eingesetzt, um so ein Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Balance zu vermitteln. Zum Erlernen der Methode sollte man sich an einen kompetenten Trainer wenden.
  • Beim sogenannten Thundershirt handelt es sich um ein Shirt für Hunde, das aus einem speziellen, festem Stoff besteht. Durch ein System von Klettverschlüssen kann das Shirt straff um den Hundekörper befestigt werden. Durch seinen speziellen Schnitt wird auf die Brust und den Mittelkörper ein sanfter und kontinuierlicher Druck ausgeübt, was bei vielen Hunden eine beruhigende Wirkung zeigt.
  • Um ein rein pflanzliches Präparat handelt es sich bei Relaxan, das für Tiere in Form von Dragees erhältlich ist.
  • Das Ergänzungsfuttermittel Zylkene enthält einen natürlichen beruhigenden Wirkstoff aus Milcheiweiß, der bei manchen Hunden sehr gute Effekte zeigt. Auch hier sollte aber mit der Gabe mehrere Wochen vor Silvester begonnen werden.
  • Vom Einsatz von Medikamenten ist abzuraten, da oft nur ein Entspannen der Muskeln bewirkt wird (der Hund sich also nicht bewegen kann), die Geräuschempfindlichkeit allerdings erhöht ist. Oft sind die Hunde nach Einnahme der falschen Medikamente lebenslang traumatisiert und die Silvesterangst ist noch wesentlich größer. Wenn überhaupt sollte die Gabe von Medikamenten nur mit einem auf Verhaltenstherapie spezialisierten Tierarzt abgesprochen werden. Dies ist in Extremfällen notwendig, wenn alles andere bereits erfolglos ausprobiert wurde.


All dies sollte bereits unter dem Jahr angefangen werden und nicht erst kurz vor Silvester. Auch Entspannungshilfen sollten bereits vorab getestet worden sein. Bei der Verwendung eines Thundershirts kann es zum Beispiel nötig sein, den Hund zuerst damit vertraut zu machen. Die Gewöhnung an Geräusche dauert oft mehrere Wochen oder Monate, geduldig und behutsam aufgebaut ist es jedoch eine sehr effiziente Methode.

Gänzlich abtrainierbar ist die Angst vor lauten Geräuschen aber leider nur in den allerwenigsten Fällen. Mit Hilfe von Training und den richtigen Entspannungshilfen ist es aber zumindest möglich, die Situation für den Hund erträglich zu machen und zu verhindern, dass sich das Problem noch weiter verstärkt. Denn oft nimmt die Silvesterangst im Laufe des Lebens zu. Es zahlt sich also aus, daran zu arbeiten. Ihr Hund wird es Ihnen danken!

Mag. Brita Ortbauer
Verhaltensbiologin
TOGETHER Hundetraining

www.hundetraining.cc
www.voeht.at


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