Was Hunde wirklich brauchen
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Hunde sind geborene Optimisten. Allerdings ist alles, was sie scheinbar spontan machen, nicht verspielt, sondern in jeder Sekunde ein Versuch der Orientierung.
Geht der Mensch darauf richtig ein, leben Hund und Mensch ein Hundeleben lang entspannt als gemischtes Mensch-Hund-Rudel zusammen.
Sicherheit als Grundbedürfnis
Hunde reagieren gestresst auf jegliche Veränderung ihrer Umgebung. Nach einem Umzug können Verhaltensweisen auftauchen, über die Hundebesitzer vorher überhaupt nicht nachgedacht haben. Selbst kleine familiäre Veränderungen, beispielsweise Partnerwechsel oder der Auszug der Kinder, versetzen Hunde in Stress.
Sie reagieren darauf mit Eigendynamik und schlimmstenfalls unerwünschtem Verhalten. Wenn allerdings die Bezugsperson in ihrem menschlichen Verhalten verlässlich bleibt, verschwinden solche Reaktionen rasch wieder oder tauchen gar nicht erst auf. Eine feste Hierarchie im Mensch-Hund-Rudel ist dafür wichtig.
Zuverlässiges menschliches Verhalten ohne Ausnahmen
Souveräne Hundebesitzer bringen ihrem Hund mit gutem Gespür das gewünschte Benehmen zu Hause und für Begegnungen draußen schnell bei. Sie bestimmen, was erlaubt und verboten ist. Kompliziert wird dies innerhalb eines Umfelds mit mehreren Menschen. Nicht jede Verwandtschaft hat Verständnis für die Erziehung und warum diese für den Hund gut ist.
Da fällt schon einmal ein Stück Würstchen heimlich unter den Tisch beim Grillen. Oder der Hund wird begeistert gelobt, wenn er zur Begrüßung an den Menschen hochspringt. Was spielerisch und fröhlich aussieht, führt aber langfristig zu häufiger Verunsicherung beim Hund.
Das Umfeld formt den Hund
Hat sich ein Hund an feste Regeln gewöhnt, hält er diese auch ein. Dennoch testet er lebenslang im Umfeld aus, ob es doch Regellücken gibt. Das ist weder Trotz noch Dominanz. Es ist wie alle anderen Verhaltensweisen die Suche nach Sicherheit.
Nur ein konsequentes Umfeld bedeutet Zuverlässigkeit. Wenn sich also der Hund ungewöhnlich benimmt, vermisst er diese Zuverlässigkeit. Diese lässt sich mit Geduld, weiterhin festen Regeln und viel Beschäftigung als Training umkonditionieren.
Rückzugsbedürfnis in der Wohnung erfüllen
Alles, was der Mensch mit seinem Hund macht, dient dazu, ihm das geliebte Gefühl der Sicherheit zu vermitteln oder zurückzugeben. Je nach Charakter reagieren aber manche Hunde schon auf Kleinigkeiten extrem gestresst. Sie brauchen eine Rückzugsmöglichkeit, um aktuelle Erlebnisse ungestört zu verarbeiten.
Gut ist dafür ein guter Schlafplatz für den Hund, der ihn räumlich beispielsweise von unbekannten Besuchern abschirmt, aber Hören und Sehen aus dieser Position erlaubt. Optimal ist zusätzlich ein überdachter Liegeplatz, beispielsweise ein Höhlenkörbchen, in dem sich der vierbeinige Begleiter gezielt und ungestört vom Stress erholen kann.
Vergnüglicher Denksport zur Beschäftigung von Hunden
Hundetraining ab dem Welpenalter ist für ein gutes Miteinander lebenslang nötig. Grundlagen lassen sich dafür in einer Welpenschule, später einer Hundeschule erlernen. Dazwischen und danach kann der Mensch seinem Hund ein weiteres Bedürfnis erfüllen: Forderung.
Viele Hunderassen wurden zu bestimmten Nutzzwecken (Schutz, Arbeit, Laufleistung) gezüchtet. In einem sicheren menschlichen Zuhause verkümmern solche Charaktere geistig und können unangenehme Eigendynamik entwickeln. Ihnen zwischendurch Spiele anzubieten, fordert sie strategisch und lastet sie körperlich aus. Mit ihnen nette Tricks einzustudieren, bedeutet nicht gleich, sie zu vermenschlichen. Wichtig ist stets, dass das neue Denksportangebot dem Hund Spaß macht.
Fazit:
Hundehaltung ist eine Herausforderung für ein ganzes Hundeleben. Mit konsequenter Erziehung und zuverlässigem Verhalten wird dies eine wunderbare Freundschaft. Gegen Unterforderung hilft geistige und körperliche Beschäftigung, gegen unerwünschtes Verhalten striktes Abverlangen einmal eingeführter Regeln.
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