20 Jahre Gut Aiderbichl
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Seit 2015 konnten 3.395 Tiere gerettet werden - 3,8 Millionen Menschen haben Gut Aiderbichl bisher besucht
Gut
Aiderbichl mit Sitz in Henndorf im Bundesland Salzburg feiert heuer das
20jährige Bestehen. Der Gnadenhof wurde im Jahr 2001 von Michael
Aufhauser gegründet und ist eine wichtige Institution für den
Tierschutz, die Tierretter sind seither rund um die Uhr im Einsatz, um
in Not geratenen Tieren zu helfen und ihnen ein schönes Leben zu
ermöglichen.
Dieter Ehrengruber mit Pferden
Seit 2015 konnten 3.395 Tiere gerettet werden.
Bisher haben 3,8 Millionen Menschen die drei besuchbaren Güter in
Henndorf, Deggendorf und Iffeldorf besucht. Aktuell werden 6.000 Tiere
an vielen Standorten in 6 Ländern in Europa betreut, der Großteil davon
sind Hunde, Katzen und Nagetiere. Aber auch viele Pferde, Esel,
Dromedare, Lamas, Pfaue und Minischweine leben auf Gut Aiderbichl.
Darüber hinaus werden für Hunde und Katzen auch lebenslange
Sonderpflegeplätze vermittelt.
Wir helfen dort, wo Tiere unsere
Hilfe brauchen und schaffen durch Aufklärungsarbeit die Grundlage für
ein optimales Zusammenleben von Mensch und Tier, betont
Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber.
Zahlreiche Tierpaten
und Unterstützer leisten mit ihren Spenden einen entscheidenden Beitrag,
um die Tiere auch in schwierigen Zeiten zu versorgen. Zum Jubiläum ist
ein Jubiläumsmagazin 20 Jahre Gut Aiderbichl erschienen, das unter
www.gut-aiderbichl-shop.com erhältlich, der Reinerlös wird zur Gänze zur
Versorgung der Tiere verwendet.
420.000 Arbeitsstunden pro Jahr für das Wohl der geretteten Tiere
Gut
Aiderbichl betreut aktuell 6000 gerettete Tiere, insgesamt werden 35
unterschiedliche Tierarten betreut. Unter anderem werden mehr als 700
Pferde, Ponys, Esel und Mini-Pferde, über 800 Hunde und Katzen und mehr
als 1000 Rinder, Ziegen, Schafe und Schweine betreut.
Die
geretteten Tiere werden optimal betreut und fühlen sich auf dem
weitläufigen Gelände mit üppigen Weiden sichtlich wohl, freut sich
Dieter Ehrengruber.
Die Betreuung der Tiere ist nur durch eine
optimale Versorgung durch die TierpflegerInnen möglich, die jährlich
über 420.000 Arbeitsstunden im Einsatz sind. Die Pferdewirte sind pro
Tag mit ihren Tieren 22 Kilometer unterwegs. Darüber hinaus war es immer
wieder auch notwendig, die Gnadenhöfe auszubauen, um der wachsenden
Zahl an geretteten Tieren auch die entsprechenden Stallungen anbieten zu
können.
Beim letzten großen Umbau in Henndorf 2019 mit dem
Ausbau der großen Besucherhalle ist auch die Verwaltung von Gut
Aiderbichl auf das Gut gezogen und auch die Gut Aiderbichl Akademie, ein
neuer Bildungszweig für Tierbesitzer.
Wichtige neue Projekte realisiert
- Eichhörnchen-Auswilderungsstation auf Gut Aiderbichl
In Kooperation mit der Eichhörnchenhilfe Salzburg wurde heuer auf Gut Aiderbichl Henndorf eine große Eichhörnchen-Auswilderungsstation
errichtet. Ziel ist es, Eichhörnchen die durch Gefahren wie Abholzung
oder Straßenverkehr verletzt wurden, verwaiste oder sonstige in Not
geratene Eichhörnchen zu retten, gesund zu pflegen und wieder in die
Natur zu entlassen.
Die kleinen Nager werden von Carmen
Haslinger von der Eichhörnchenhilfe Salzburg aufgepäppelt und kommen im
Alter von 8 Wochen nach Gut Aiderbichl. Dort werden sie in der
Auswilderungsstation untergebracht, und mit einem Alter von 16 Wochen in
die Freiheit gelassen.
- Quality of Life in Kooperation mit der VetMedUni Wien
Im
Jahr 2018 startete die Kooperation zwischen Gut Aiderbichl und der
Tierpflegeschule an der VetMedUni Wien. Grund der Kooperation war die
Aufnahme des Themas Mensch-Tier-Beziehung in ihren Lehrplan: Ziel ist
es, das Bewusstsein für Tierschutz in unserer Gesellschaft zu stärken.
Seit
2020 arbeitet die VetMedUni Wien in Kooperation mit Gut Aiderbichl an
einem großen gemeinsamen Projekt, Quality of Life, dessen Ziel es ist,
die Lebensqualität von Pferden nachhaltig zu verbessern.
- Streunerprojekt in Rumänien
Vor
drei Jahren wurde das Gut Aiderbichl Straßenhundeprojekt in Rumänien
ins Leben gerufen. Auf den Straßen Rumäniens lauern viele Gefahren für
Straßenhunde: Kälte, im Winter und ein Mangel an Futter und
medizinischer Versorgung.
Kurz vor Weihnachten wurde Gut
Aiderbichl in Rumänien eröffnet, um ausgesetzten Welpen sowie schwachen
und kranken Hunden bestmöglich helfen zu können. Mehr als 600 Hunde
wurden bereits aufgenommen, über 400 konnten wieder vermittelt werden.
- Rettung für Laboraffen - Das Gut Aiderbichl Affen Refugium in Gänserndorf:
Aufgrund
ihrer Ähnlichkeit zum Menschen wurden Schimpansen oft zu
Forschungszwecken mit Krankheiten wie HIV und Hepatitis infiziert
viele starben qualvoll daran. Nachdem Tierversuche 1997 eingestellt
wurden, finanzierte ein Pharmakonzern eine Affenanlage im Safaripark
Gänserndorf bei Wien und bezahlte den Unterhalt.
Sabine Mosboeckhofer mit Hund Vanessa
Als der Safaripark Konkurs anmelden musste, wurde die Anlage sowie die Betreuung der Schimpansen von Gut Aiderbichl übernommen.
Danach wurden die Tiere langsam resozialisiert.
Alles war neu für sie, der Umgang mit Artgenossen und sogar das
Sonnenlicht. Seit 2010 haben die Tiere auch ein großes Außengehege,
welches ihnen viel Freude bereitet.
Gut Aiderbichl wurde 2001 von Michael Aufhauser gegründet
Michael
Aufhauser gründete die erste Hundefreilaufwiese Österreichs, wo Hunde
ohne Leine genügend Platz zum Herumtoben haben. Außerdem entstand ein
Katzenhaus, im Laufe des Jahres wächst die Anzahl der geretteten Tiere
auf 200. Im Jahr 2001 wurde vom Salzburger Landestag nach einem Besuch
einstimmig beschlossen, Tiere als Mitgeschöpfe in die Landesverfassung
aufzunehmen und Gut Aiderbichl wurde gegründet.
Im Jahr 2006 wird
ein zweites besuchbares Gut in Deggendorf eröffnet, 2010 folgt dann Gut
Aiderbichl Iffeldorf. Im Jahr 2013 hat Gut Aiderbichl bereits 40.000
Unterstützer, insgesamt werden die Tiere zu diesem Zeitpunkt auf über 20
Gütern betreut.
Der Weg zum Tierschutz begann als Michael
Aufhauser 1991 an der Costa del Sol beobachtete, wie Hundefänger
Straßenhunde abtransportierten und er wurde Zeuge einer grauenvollen
Vergasung von 40 Hunden und Katzen. Die verbliebenen Tiere, die in der
nächsten Vergasung ihr Leben lassen sollten, kaufte er frei und sorgte
für deren Unterbringung und Vermittlung.
Der Grundstein für seine
weitere Berufung war damit gesetzt und so wurden es in den nächsten
Jahren immer mehr Tiere, die vor einem schlimmen Schicksal bewahrt
werden konnten. Er kaufte ein wunderschönes Grundstück oberhalb des
Wallersees in Henndorf, wo Gebäude errichtet wurden.
Gut
Aiderbichl entwickelte sich zu einem Medium im Sinne der Tiere, wurde
aber auch zu einer Anlaufstelle für Menschen, die Tieren in Not helfen
wollen. Michael Aufhausers unermüdlicher Einsatz war völlig
ehrenamtlich. Seine wichtigste Botschaft hat nach wie vor Gültigkeit:
Tiere sind keine Sachen, sondern fühlende Mitgeschöpfe. Sie sind
leidensfähig wie wir.
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