Ratgeber: CBD Öl für Hunde
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Kaum ein Mittel wurde in den letzten Jahren in den sozialen Medien so angepriesen wie CBD Öl. Es scheint, als würde die Hanfpflanze dadurch, dass nun vermehrt deren gesundheitsfördernde Aspekte in den Vordergrund gerückt werden, ihr schlechtes Image als psychodelische Droge verlieren.
Nun wird sie im Krampf gegen Schmerzen, Krämpfen, Depressionen und Schlafstörungen eingesetzt - beim Menschen, aber auch bei dessen vierbeinigen Freunden.
Was ist CBD Öl?
Die Hanfpflanze hat zwei relativ bekannte Wirkstoffe: CBD und THC. Beim THC (Tetrahydrocannabinol) handelt es sich um das Cannabinoid, welches für seine psychoaktive Wirkung bekannt ist. CBD ist auch ein Cannabinoid - im Gegensatz zu THC hat es jedoch keine bewusstseinsverändernden Eigenschaften. Stattdessen soll es bei einer Vielzahl an medizinischen Leiden Linderung verschaffen.
Um das CBD Öl zu gewinnen, werden spezielle Hanfsorten gezüchtet, die besonders viel CBD und verschwindend geringe Anteile an THC besitzen. Das gewonnene Öl wird in der Regel oral eingenommen - als Kapseln oder als Flüssigkeit. Hundebesitzer können es auch in entsprechender Konzentration ins Futter ihrer vierbeinigen Familienmitglieder mischen.
Wie wirkt CBD?
CBD setzt am sogenannten Endocannabinoid-System (ECS) an, welches sowohl Menschen als auch sämtliche andere Säugetiere besitzen. Körpereigene Cannabinoide werden vom Organismus selbst produziert und können an speziellen Rezeptoren andocken, die sich im gesamten Körper befinden.
Die meisten Cannabinoid-Rezeptoren sind im Nervensystem, im Gehirn und im Verdauungstrakt. Aber auch sämtliche Organe, die Haut und das Gewebe besitzen derartige Rezeptoren. Körpereigene Cannabinoide haben eine Vielzahl an Wirkungen. Unter anderem reduzieren sie die Erregbarkeit des Gehirns und aktivieren sein dopaminerges Belohnungssystem.
Dadurch wird der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, welcher für ein angenehmes Wohlgefühl sorgt. Aber auch die Verdauung, der Stoffwechsel, das Schmerzempfinden und das Immunsystem werden durch das Endocannabinoid-System beeinflusst. Die Cannabinoide des CBD Öls können nun an genau diesen Rezeptoren anbinden und eine ähnliche Wirkung wie das körpereigene Äquivalent haben.
Bei welchen Beschwerden hilft CBD Öl für Hunde?
Unter Umständen kann CBD Öl für den Hund diverse gesundheitliche Vorteile bringen. Man muss sich allerdings im Klaren darüber sein, dass die Forschung diesbezüglich noch in den Kinderschuhen steckt.
Dennoch gibt es bereits Studien, die nahelegen, dass CBD Öl bei Ängsten, Krebs, Gelenkerkrankungen, Entzündungen, Schmerzen und allgemein bei chronischen Krankheiten positive Auswirkungen haben kann. Genau wie wir Menschen können natürlich auch unsere Haustiere unter diesen Beschwerden leiden. Daher ist es naheliegend, dass viele Haustierbesitzer sich fragen, ob sie das Mittel nicht einfach auch bei ihrem Vierbeiner anwenden können.
So sind beispielsweise Gelenkerkrankungen im Alter auch bei Hunden ein weit verbreitetes Leiden. Genau wie in der Humanmedizin bietet auch in der Veterinärmedizin der klassische schulmedizinische Ansatz hier leider wenige Lösungen. Zwar gibt es entzündungshemmende Mittel, diese haben jedoch - bei Menschen wie bei Hunden - oft eine Vielzahl an Nebenwirkungen.
CBD Öl hingegen ist, wenn man es richtig dosiert, so gut wie nebenwirkungsfrei. Auch unter Angstzuständen leiden viele Hunde - sei es, beim Autofahren, im Zug oder in spezifischen Situationen, die mit bestimmten traumatischen Erfahrungen verknüpft sind.
Besonders der Jahreswechsel ist für viele Haustiere ein Alptraum, da sie das laute Knallen und die bunten Feuerwerksraketen nur schwer einordnen können. In diesen Situationen kann das CBD Öl hilfreich sein, um den Hund zu beruhigen und zu mehr Entspannung zu verhelfen. Bei folgenden weiteren Beschwerden wird die Einnahme von CBD Öl bei Hunden empfohlen:
- Stress
- Verdauungsprobleme
- Übelkeit
- Arthritis
- Arthrose
- Schmerzen
- Epilepsie
- Appetitlosigkeit
- Haut und Fellprobleme
Die richtige Dosierung
Es gibt verschiedene Darreichungsformen von CBD für Hunde: Welche Art der Darreichung am geeignetsten ist, hängt auch davon ab, welches Symptom man damit behandeln möchte. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Aufnahme als Öl über die Schleimhäute zum vergleichsweise höchsten CBD Spiegel im Blut führt.
Ein weiterer Vorteil des Öls in Tropfenform ist, dass das CBD so sehr genau dosiert werden kann. Cremes hingegen führen eher dazu, dass das Fell verklebt. Außerdem werden sie möglicherweise direkt wieder abgeleckt.
Welche Dosierung ideal ist, kann man allerdings nur sehr schwer sagen. Hersteller sehen mittlerweile meist davon ab, konkrete Einnahmeempfehlungen zu geben, da jedes Tier anders auf das Produkt reagiert. Insbesondere Körpergröße, Gewicht und Alter spielen eine Rolle bei der Verwertung des CBD Öls im Körper.
Am besten ist es also, sich selbst, möglicherweise mit der Hilfe eines Tierarztes, an die individuell beste Dosierung heranzutasten. Dabei sollte man mit einer sehr kleinen Dosis starten, beispielsweise einem einzelnen Tropfen. Die Dosis wird für einige Tage täglich gegeben, wobei das Verhalten und die Gesundheit des Tieres genau überwacht wird.
Bei Bedarf kann man nach einigen Tagen versuchen, die Dosis langsam zu erhöhen - bis die gewünschten Effekte sich einstellen. Geht es dem Tier augenscheinlich besser, kann man bei der aktuellen Dosierung bleiben. Da Hunde empfindlicher auf THC reagieren als Menschen, sollte man außerdem besonders darauf achten, ein Präparat zu kaufen, welches völlig frei von THC ist.
Keinesfalls sollte man seinem Tier THC-haltiges Marihuana, beispielsweise in Form von selbstgemachten "Hasch-Keksen" geben. Nicht nur ist dies illegal - es kann auch zu gefährlichen Vergiftungserscheinungen führen.
CBD Öl auf dem Vormarsch
Wer sich im Handel umschaut, wird eine Vielzahl an CBD Produkten finden, die für Haustiere ausgeschrieben sind. Allerdings werden diese hauptsächlich als Mittel zur Fellpflege für die äußere Anwendung angeboten.
Veterinärmediziner, die von Klienten und Klientinnen nach CBD Öl für ihre Haustiere gefragt werden, sind oft in einer schwierigen Situation, da die Anwendung noch nicht vollends erforscht worden ist. Dennoch gibt es mittlerweile eine Reihe von Studien, die nahelegt, das CBD Öl sehr wohl auch für Tiere eingesetzt werden kann.
Dadurch, dass Cannabis in immer mehr Staaten legalisiert wird und Hanfprodukte insgesamt in der Gesellschaft höher angesehen sind, hat die Forschung zu gesundheitsfördernden Effekten der Hanfpflanze einen starken Aufschwung erhalten. Weil Cannabis und dessen Derivate lange als illegal galten, war auch der Weg zu einer besseren und gründlicheren Erforschung jener Pflanzenteile versperrt, die keinerlei psychoaktive Substanzen enthalten.
Doch die Zeiten ändern sich und man kann davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren noch mehr Forschung auf diesem Gebiet stattfinden wird. So wurde beispielsweise 2019 von der American Veterinary Medical Association eine Studie zum Einsatz von CBD Öl bei epilepsiekranken Hunden durchgeführt.
Dabei stellte man fest, dass jene Hunde, die zusätzlich zu ihren regulären Epilepsie-Medikamenten CBD Öl enthielten, weniger Anfälle hatten als eine Kontrollgruppe, die kein CBD Öl erhielt.
Fazit
Es spricht vieles dafür, CBD Öl bei Hunden anzuwenden - insbesondere zur Behandlung von Ängsten, Schmerzen und chronischen Krankheiten. Dabei ist es besonders wichtig, dass man das Tier gut beobachtet und mit der Dosierung sehr behutsam vorgeht.
Wer diesen Rat befolgt und bei auftretenden Beschwerden direkt mit dem Veterinärmediziner seiner Vertrauens spricht sowie das Präparat wieder absetzt, ist jedoch auf der sicheren Seite.
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