Asiatische Tigermücke und Japanische Buschmücke: gefährliche neue Stechmücken werden in Tirol heimisch
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In
Österreich sind rund 50 Stechmückenarten bekannt und es kommen neue
potenziell invasive Arten hinzu, wie eine soeben präsentierte Studie der
Vetmeduni Vienna zeigt.
Demnach verbreiten sich in Tirol mehrere
ursprünglich aus Asien stammende Stechmückenarten. Damit steigt auch
das Risiko für die Übertragung gefährlicher Viren wie Dengue,
Chikungunya und Zika. Die ForscherInnen empfehlen deshalb die
Überwachung der Stechmückenfauna.

Ovitrap
Die zentralen Ergebnisse der
Studie sind wenig erfreulich: Es gibt erste Anzeichen dafür, dass sich
die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) etabliert, also in Tirol
überwintert und nicht jedes Jahr neu eingeschleppt wird. Die japanische
Buschmücke (Aedes japonicus) ist mittlerweile in Tirol heimisch, so wie
auch in allen anderen Bundesländern in Österreich.
Außerdem
gelang den ForscherInnen der erstmalige Nachweis in Österreich für eine
weitere Stechmückenart: die koreanische Buschmücke (Aedes koreicus).
Dazu
Studienerstautor Hans-Peter Führer vom Institut für Parasitologie der
Vetmeduni Vienna: Der Nachweis der asiatischen Tigermücke, der
japanischen Buschmücke und der koreanischen Buschmücke ist für die
Bevölkerung, für die öffentliche Gesundheit und für die relevanten
Entscheidungsträger von großer Bedeutung.
Vor allem die
asiatischen Tigermücken können gefährliche Krankheitserreger wie Dengue,
Chikungunya und Zika übertragen. Einheimische Stechmücken sind dazu
nicht in der Lage. Außerdem haben die neuen Stechmückenarten einige
weitere unangenehme Begleiterscheinungen, da sie sehr lästig sind, in
großen Massen auftreten können und auch tagsüber stechen.
Häufige Verbreitung entlang von Autobahnen und erstmals auch in Städten
Untersucht
haben die ForscherInnen die Verbreitung der Stechmücken mit sogenannten
Ovitraps, einer Vorrichtung, auf der die Stechmücken ihre Eier ablegen.
Im Rahmen des wissenschaftlichen Mückenüberwachungsprogramms
wurden von Mai bis Oktober 2018 an 67 Standorten wöchentlich Ovitraps
aufgestellt 17 in Osttirol und 50 in Nordtirol.
Die Probenahme
erfolgte auf Autobahnen sowie in städtischen und ländlichen Gebieten.
Die Verbreitung der stechenden Neuankömmlinge ist bereits recht hoch: An
18 von 67 Standorten (27%) wurden Eier gebietsfremder Stechmücken
gefunden.
Sowohl die asiatische Tigermücke als auch die
japanische Buschmücke wurden auf Autobahnen und in städtischen Gebieten
in Ost- und Nordtirol dokumentiert.
Die koreanische Buschmücke konnte zudem in Osttirol erstmals nachgewiesen werden.
Hans-Peter
Führer zum Grund für den häufigen Nachweis auf Autobahnen:
Gebietsfremde Mückenarten werden vorwiegend durch Gütertransfer
eingeschleppt, sie können aber auch einfach mit dem Auto mitfahren.
Daher sind Autobahnen die wichtigsten Eintrittspforten für invasive
Mückenarten.
Bereits in früheren Jahren wurde die asiatische
Tigermücke entlang der Inntalautobahn gefunden. Neu sind aber
wiederholte Nachweise im städtischen Gebiet, konkret in Innsbruck,
Kufstein und Lienz.
Weitere Überwachung für öffentliche Gesundheit wichtig
Stechmücken
(Culicidae) weltweit gibt es rund 3.500 Arten sind aufgrund ihrer
Fähigkeit, verschiedene Krankheitserreger zu übertragen, für die
Gesundheit von Mensch und Tier von großer Bedeutung.
In Europa
haben Mücken für die öffentliche Gesundheit mit der Etablierung
gebietsfremder Stechmücken der Gattung Aedes in den letzten Jahren stark
an Bedeutung gewonnen.
Durch die Tigermücke kommt es immer
wieder zu lokalen Übertragungen der potenziell lebensbedrohenden
Viruserkrankungen Dengue und Chikungunya, etwa in Frankreich und
Italien.
Aufgrund unserer Ergebnisse ist eine fortlaufende Überwachung der neuen Mückenarten dringend erforderlich., so Führer.
Publikation
Der Artikel Monitoring of alien mosquitoes in Western Austria (Tyrol, Austria, 2018)
von Hans-Peter Führer, Ellen Schöner, Stefanie Weiler, Bita
Shahi-Barogh, Carina Zittra und Gernot Walder wurde in PLOS Neglected
Tropical Diseases veröffentlicht.
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