20% aller Hunde haben Spulwurmeier im Fell

Prof. Dr. Thomas Schnieder Leiter des Institutes für Parasitologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover

Jeder fünfte Hund (21,56 %) trägt in seinem Fell Eier des auch für Menschen infektiösen Spulwurms Toxocara canis.

So das Ergebnis einer aktuellen Studie, die kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift Veterinary Parasitology veröffentlicht wurde (Aydenizöz-Öskayhan et al., 2008).

Untersucht wurden 51 Haushunde verschiedener Rassen, Alterstufen und Felltypen. Auffallend war, dass 82 % der betroffenen Hunde jünger als ein Jahr alt waren und ebenfalls 82 % ein Fell mit dichter Unterwolle hatten.

Prof. Dr. Thomas Schnieder Leiter des Institutes für Parasitologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und Vorsitzender von ESCCAP in Deutschland zieht daraus folgendes Fazit für die Praxis: Soll ausgeschlossen werden, dass ein Hund infektiöse Spulwurmeier ausscheidet und im Fell trägt, muss er monatlich entwurmt werden.

Dies aber ist nur dann notwendig, wenn besondere Risiken vorliegen, wie z. B. bei Welpen und Junghunden oder Hunden mit dichter Unterwolle.

Haben solche Hunde viel Kontakt mit Kindern, Senioren oder immungeschwächten Personen, kann in diesen Fällen eine monatliche Entwurmung sinnvoll sein.

Bei allen anderen Tieren sollte sich die Häufigkeit der Entwurmung nach den individuellen Lebensbedingungen des Tieres richten. Gefährdet sind vor allem Hunde, die freien Auslauf und/oder Kontakt mit Artgenossen haben.

Sie sollten mindestens 4 x jährlich entwurmt bzw. auf Wurmbefall untersucht werden.

www.esccap.de

 
Originalveröffentlichung
Aydenizöz-Öskayhan M. et al. (2008): The investigation of Toxocara canis eggs in coats of different dog breeds as a potential transmission route in human toxocariasis. Vet. Parasitol. 152, 94-100

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