Tierische Helfer im Alltag: Neue Assistenzhunde-Teams zertifiziert
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Blindenführhunde,
Signalhunde und Servicehunde unterstützen Menschen mit Behinderung im
Alltag. Um für ihre Aufgaben offiziell zugelassen zu werden, braucht es
eine Zertifizierung.
Seit 2015 ist das Messerli
Forschungsinstitut der Vetmeduni Vienna mit der bundesweiten
Durchführung der Assistenzhundeprüfung betraut: 13 neue
Mensch-Tier-Teams erhielten am 16. Juli 2019 im Festsaal der Vetmeduni
Vienna ihre Urkunde.

13 AssistenzhundehalterInnen erhielten ihre Zertifizierung. Im Bild, von links: Manfred Pallinger vom BMASGK, Rektorin Petra Winter, Robert-Paul Schreihofer mit Hund Zoe und Karl Weissenbacher von der Assistenzhunde-Prüfstelle
Sie können für Menschen mit Behinderung eine
wichtige Stütze im Alltag darstellen: Assistenzhunde schalten das Licht
ein, schlagen bei Unterzuckerung Alarm oder geleiten sicher über die
Straße. Seit dem Jahr 2015 müssen die Tiere gemeinsam mit ihren
BesitzerInnen eine offizielle Prüfung ablegen, um als zertifiziertes
Mensch-Tier-Team anerkannt zu werden.
Mit
der Durchführung beauftragte das österreichische Bundesministerium für
Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) das Messerli
Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Knapp
260 HundehalterInnen und ihre vierbeinigen Unterstützer wurden seit
Gründung der Prüf- und Koordinierungsstelle Assistenzhunde
österreichweit zertifiziert. 13 Teams bekamen am 16. Juli 2019 im
Festsaal der Vetmeduni Vienna ihre Urkunde verliehen.
Petra
Winter, Rektorin der Vetmeduni Vienna, Manfred Pallinger, Leiter der
Sektion IV des BMASGK sowie Karl Weissenbacher, Leiter der Prüf- und
Koordinierungsstelle, gratulierten.
Es freut mich besonders,
dass die Veterinärmedizinische Universität mit dem Messerli
Forschungsinstitut auch in diesem Bereich einen wesentlichen Beitrag für
die Gesellschaft leisten kann, sagt Petra Winter, Rektorin der
Vetmeduni Vienna: Mit der Zertifizierung wird bestätigt, dass die Hunde
optimal für ihre Aufgaben gerüstet und ihre Besitzerinnen und Besitzer
bestens für den Umgang mit ihren Tieren geschult sind.
Spezielle Zutrittsberechtigungen für Assistenzhunde
Ab
einem Mindestalter von 18 Monaten können Hunde für ihre Rolle als
Assistenztier geprüft werden. Je nach Aufgabenstellung, die der Hund
übernehmen soll, dauert es bis zur Zertifizierung etwa eineinhalb bis
zwei Jahre.
In einem ersten Schritt erfolgt ein Training in den
Bereichen Sozialisierung und Grundgehorsam, dann beginnt die
Spezialisierung: Blindenführhunde sind dazu da, blinde und sehbehinderte
Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen.
Ein Servicehund
kann bei körperlichen Einschränkungen helfen: indem er etwa Türen
öffnet, das läutende Handy bringt oder den Rollstuhl zieht, wenn es
bergauf geht. Signalhunde werden zum Beispiel als Diabetes- oder
Epilepsie-Warnhunde eingesetzt oder können bei psychischen Erkrankungen
zum Einsatz kommen.
AbsolventInnen der Assistenzhundeprüfung sind
dazu berechtigt, ihren vierbeinigen Helfer in den Behindertenpass
eintragen zu lassen. Damit ist der Hund von vielen Verboten und
Pflichten ausgenommen.
Assistenzhunde erhalten spezielle
Zutrittsrechte, etwa für Supermärkte oder Krankenhäuser und dürfen
beispielsweise im Flugzeug mit in die Passagier-Kabine, erklärt Karl
Weissenbacher, Leiter der Prüf- und Koordinierungsstelle Assistenzhunde
und Therapiebegleithunde am Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni
Vienna.
Internationale Vorreiterrolle im Prüfungswesen und im Bereich der Forschung
Als
einziges Land weltweit verfügt Österreich über eine derart unabhängige
Prüfung für Assistenzhunde und ihre BesitzerInnen. Nach der
Zertifizierung werden die Mensch-Tier-Teams außerdem weiter betreut
und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.
Auch was die
Forschung im Bereich der Assistenzhundeteams betrifft, übernimmt die
Veterinärmedizinische Universität Wien international eine
Vorreiterrolle: Wir forschen etwa zum Gesundheitsbereich beim Hund und
zum Wohlbefinden des Menschen in Bezug auf die Unterstützung durch
seinen vierbeinigen Helfer, so Karl Weissenbacher.
Aktuell wird zudem daran gearbeitet, das Geschirr für Blindenführhunde komplett neu zu konzipieren.
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