Top-ausgebildete Partner-Hunde für Menschen mit Beeinträchtigung in Österreich und Deutschland
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Partner-Hunde werden ausgebildet, um Menschen mit Beeinträchtigung zu assistieren und genau deren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Ausbildung ist aufwändig und auch kostspielig. Vier perfekt ausgebildete Hunde wurden nun an ihre neuen Besitzer im Rahmen der Übergabefeier in der Pappas-Zentrale in Salzburg übergeben. Die Hunde werden künftig in Hamburg, Hannover, Niederösterreich und Wien ihren Dienst verrichten.
Im Bild von links: Clara aus Hannover mit ihrem Freund Torsten, ihrem Partner-Hund Hermine und Erwin Danner, bei dessen Familie Hermine acht Monate im "Hundekindergarten" war, Claudia aus Niederösterreich mit ihrer Mutter und Partner-Hund Kira sowie Katharina aus Hamburg mit ihrem Partner-Hund Mia. Dahinter Inga Anderson-Lundwall und ihre beiden Söhne Sven und Harris. Sie haben als Gastfamilie einen wichtigen Beitrag zur Sozialisation des Welpen geleistet hat.
Seit 1990 bildet der Verein Partner-Hunde Österreich Assistenzhunde für Menschen mit Beeinträchtigung aus. 330 aufwändig trainierte Hunde für Menschen mit Beeinträchtigung wurden seither übergeben. Gefeiert wurde die Übergabe der Hunde durch Partner-Hunde Geschäftsführerin Elisabeth Färbinger im Beisein von mehr als 100 der 500 Vereinsmitglieder und Förderer.
Die Freude über die neuen Begleiter und Helfer war bei Kira aus Niederösterreich, Katharina aus Hamburg und Clara aus Hannover riesig. Nicht zur Übergabe kommen konnte Jakob aus Wien. Für das autistische Kind wäre der Stress zu groß gewesen.
Lebenshilfe auf vier Pfoten
Gemäß unserem Motto Außergewöhnliche Hunde für außergewöhnliche Menschen. Mehr Lebensfreude und Selbstständigkeit! ist es uns ein besonderes Anliegen, mit unseren Hunden Lebensfreude und Selbstständigkeit zu unterschiedlichsten Menschen mit Handicap zu bringen.
Denn vom Rollstuhlfahrer über gehörlose Menschen, Diabetes- und Epilepsie-Klienten bis hin zu Kindern und Jugendlichen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen oder auch autistischen Zügen profitieren alle - wissenschaftlich anerkannt - von der Begleitung durch einen Partner-Hund, sagte Färbinger.
Der Verein Partner-Hunde ist die einzige dreifach international akkreditierte Assistenzhunde-Schule in Österreich. Die Hunde sind unter anderem in der Lage, ihre Menschen bei alltäglichen Dingen zu unterstützen wie verschiedenste Gegenstände aufheben, Schubladen öffnen oder beim Aufstehen helfen, sie können Blutzuckerwerte außerhalb des Normwerts erkennen, warnen und ein Notfall-Set bringen oder einen Alarmknopf drücken.
Wesentlich ist auch die psychische Unterstützung: Die Partner-Hunde geben ihren Menschen Lebensfreude, Halt und Sicherheit, helfen ihnen bei der Integration in die Gesellschaft und sind eine Brücke für die Kommunikation mit anderen Menschen.
10.000 Daten über jeden einzelnen Hund
Wie intensiv das Training der Assistenzhunde ist, schilderte Elisabeth Färbinger: Wir haben in diesem Jahr eine Datenbank erstellt, in der für jeden Hund 10.000 Informationen hinterlegt sind. Das reicht von der Trainingsentwicklung über medizinische Daten bis hin zur Herkunft: Züchter, Gastfamilien, Elterntiere und Geschwister werden hier penibel erfasst.
Dem allein nicht genug. Weil die finanziellen Ressourcen bei Menschen mit Beeinträchtigung und deren Familien häufig beschränkt sind, ist es dem Verein Partner-Hunde Österreich besonders wichtig, die finanziellen Kosten abzufedern. Die Selbstkosten liegen bei nur 2.000 Euro.
In Anbetracht des zeit- und ressourcenintensiven Erlernens der notwendigen Fähigkeiten von Partner-Hunden ist dieser Betrag aber recht gering. 17.000 Euro pro Partner-Hund werden durch Sponsoren getragen, die so einen erheblichen Beitrag gelebter Solidarität leisten, bedankte sich Elisabeth Färbinger bei allen Unterstützern.
Acht Locke-Welpen suchen Gastfamilien
Emotional war auch die Begegnung der Partner-Hunde mit den ihren Gastfamilien, in denen sie als Welpen im ersten Jahr vor der intensiven Ausbildung aufwachsen und viele Erfahrungen im alltäglichen Familienleben sammeln konnten. Inzwischen gibt es bereits einen großen Stamm an Erziehern, die immer wieder einen jungen Hund auf Zeit aufnehmen.
Dennoch werden nach wie vor Gastfamilien gesucht, erklärte Elisabeth Färbinger. Acht entzückende Welpen warten derzeit schon darauf, acht Monate in einer Familie den Hunde-Kindergarten zu besuchen. Selbstverständlich erhalten die Gastfamilien das Futter für den Welpen, die notwendige Ausstattung wie Leine, Halsband etc. sowie die gesamte medizinische Versorgung kostenlos.
Der Verein Partner-Hunde steht außerdem rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite und springt im Fall von Urlaub oder Krankheit ein. Die sechs weiblichen und zwei männlichen Hundebabys stammen von Locke, der Wasserhündin der Chefin des Vereins Partner-Hunde Österreich in Nußdorf am Haunsberg.
Über den Verein Partner-Hunde
Der Verein Partner-Hunde Österreich wurde 1990 von Elisabeth Färbinger gegründet. Seit 2005 ist der Verein Partner-Hunde in Nußdorf am Haunsberg angesiedelt. Die Institution ist Trägerin des Gütesiegels des internationalen Dachverbands ADI (Assistance Dogs International). Weltweit sind bisher nur 150 Organisationen damit ausgezeichnet worden.
Sieben hauptberufliche Mitarbeiter, 50 ehrenamtliche Helfer, 500 Vereinsmitglieder und der Vereinsvorstand, allen voran Generalkonsulin Catharina Pappas (Eigentümerin der Mercedes Automobil AG) und Andrea Mayr Melnhof freuen sich darüber, dass mit den bisher ausgebildeten und an die Familien übergebenen Partner-Hunden in Österreich, Deutschland und der Schweiz vielen Menschen mit Beeinträchtigung geholfen werden konnte.
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